Ein Artikel der Norddeutschen Rundschau vom 09.10.2022: Aus alten Gegenständen etwas Neues erschaffen – das ist das Konzept der Bildschön-Designwerkstatt der „Brücke“ in Itzehoe. Es können auch Produkte nach individuellen Wünschen bestelltwerden. Um die Projekte umzusetzen, ist die Werkstatt auf Sachspenden angewiesen.
Von Nistkästen und Eichhörnchen-Nussbars über Makramee-Projekte bis hin zu Acrylbildern – im Laden der Bildschön-Designwerkstatt in Itzehoe wird gemalt und gewerkelt, was dasZeug hält. Das Besondere: Es handelt sich bei allen Produkten um Unikate. „Wer individuelle Wünsche hat, ist hier genau an der richtigen Adresse“, sagt Nina Friedrich (48), Anleiterin der Werkstatt in der Bahnhofstraße 30. Die fertigen Produkte werden in dem Laden direkt verkauft.
Knapp zehn Personen arbeiten zurzeit in der Werkstatt. Sie stellen aus alten Möbelstücken, Stoffen und anderen Materialien, die sonst nicht mehr genutzt werden würden, neue Produkte her. Nina Friedrich gibt zu:
„Es gibt Produkte, die ich nur schweren Herzensverkaufe.“
Jeder habe seinen eigenen Stil, wie er Projekte umsetze. „Wir haben keinen Konkurrenzgedanken innerhalb der Gruppe, sondern jeder ist stolz auf das, was er macht und dass er damit anderen eine Freude bereiten kann“, so Friedrich.
Unterstützung im Arbeitsleben
Die Werkstatt in Itzehoe ist ein Angebot der „Brücke“, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen sich künstlerisch ausprobieren können. Aber nicht nur das: Die Arbeit gebe auch eine feste Tagesstruktur und helfe, soziale Kontakte zu pflegen, sagt Friedrich. Jeder in der Werkstatt habe deshalb auch seinen eigenen Arbeitsplatz.
Einige der Mitarbeiter engagierten sich bereits mehrere Jahre. „Es ist aber keine Einbahnstraße“, betont Friedrich. Stattdessen sollte jeder herauszufinden können, was einem selbst liegt.
Neben dem Verkauf von selbstgestalteten Federmäppchen,Magneten und Co., werden in dem Gebäude auch Bücherspendengesammelt. Alle Genres können vorbeigebracht werden, sagt Bartosz Dieck (39) von der „Brücke“. Die Bücher sollten abermöglichst in einem guten Zustand sein. Diese werden dann im Internet verkauft. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen an die „Brücke“.
Werkstatt ist auf Sachspenden angewiesen
„Wir haben kaum Laufkundschaft“, betont Friedrich. Sie seien deshalb viel auf Märkten und Messen unterwegs und kooperieren zum Beispiel mit dem Verein Zero Waste und dem Unverpacktladen in Itzehoe.
Um die Arbeit überhaupt zu ermöglichen, ist die Werkstatt auf Sachspenden angewiesen. Ob alte Spiegel, Stühle oder Landkarten– „wir können tendenziell fast alles gebrauchen“, so Friedrich. Wer sich unsicher ist, was gespendet werden kann, solle vorher nachfragen. Wer Bücher, CDs oder DVDs vorbeibringen möchte, kann sich unter 04821/6791276 melden.
Text, Foto: Kristin Finke